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Dieses Buch ist in der Arbeitsgruppe Klinische Verkehrspsychologie des Instituts II der Universität Leipzig in den Jahren 2006 bis 2008 entstanden und durch die Arbeiten von Marleen Braun und Katja Stürmer erst möglich geworden. Diese Arbeitsgruppe bestehend aus Wissenschaftlern der Universität Leipzig und der DEKRA Automobil GmbH versucht aktuelle Schwerpunkthemen der Verkehrspsychologie in die Lehre und Forschung einzubringen und dabei auch anwendungsorientierte Forschungsarbeiten zu begleiten. Der ältere Kraftfahrer ist in den letzten Jahren ein Top-Thema der angewandten Verkehrspsychologie in der Bundesrepublik Deutschland geworden. Neben vielen praktischen Ansätzen von Einrichtungen und Verbänden zur Erhaltung und Förderung der Verkehrssicherheit wurden ganz praktische erste Ansätze zur Sicherung der Fahrkompetenz des älteren Kraftfahrers vorgeschlagen. Daneben gibt es inzwischen immer mehr Forschungen, die sich mit den Leistungsbesonderheiten des älteren Fahrers befassen. Die Begutachtungsstellen für Fahreignung in der BRD der verschiedenen Träger sind diesem Trend gefolgt und bieten verschieden Mobilitätschecks für ältere Kraftfahrer auf freiwilliger Basis an. Außerdem ist das Thema immer wieder dann aktuell, wenn ältere Kraftfahrer in ihrem eventuellen Fehlverhalten im Straßenverkehr in medienwirksamer Form zu einer Fahreignungsüberprüfung aufgefordert werden sollen. Dieses Buch stellt eine weitere Möglichkeit dar, älteren Kraftfahrern sofort beginnend und in zeitbegrenzter Form Hilfe zu geben, sich für das Thema Fahrkompetenz im Alter zu sensibilisieren und in einem strukturierten Kurs Wissen und Einstellungen zum Fahren im Alter neu zu erwerben. Das Trainingsprogramm wurde systematisch unter Verwendung bekannter Wissensbausteine der Gesundheits- und Entwicklungspsychologie entwickelt und mit Ansätzen aus der eigenen Stressforschung ergänzt. Es stellt in dieser Form eine Programm zur Sensibilierung und Erhöhung der Reflexionsfähigkeit über Kompetenzen des Fahrens im Alter dar. Es stellt also die Selbstverantwortung älterer Kraftfahrer in den Mittelpunkt und nicht den Aspekte der externen Eignungsprüfung. Dennoch sind in den Evaluationsstudien des Programms die Ängste älterer Kraftfahrer sehr klar ans Tageslicht gekommen, die Befürchtung nämlich, dass durch Teilnahme an einem Trainingsprogramm im Anschluss die Erkenntnis stehen könnte, den Anforderungen eines Kraftfahrers im Straßenverkehr nicht mehr voll gerecht werden zu können. Die Ergebnisse der Evaluation haben jedoch auch klar gemacht, das vorliegendes Programm auf Akzeptanz der älteren Kraftfahrer stößt und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten anheben kann. Diesen Weg, die Fähigkeiten zum Autofahren selbst bestimmt in einer psychologisch gut fundierten Gruppenmaßnahme zur überprüfen, halten wir für einen gangbaren Weg, älteren Kraftfahrern die kritischen Aspekte des Fahrens im Alter in einem Nachschulungskurs zu vermitteln, ohne sie zu verängstigen.