Immanuel Kant in Wahrheit
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Viac o knihe
Die Philosophie ist keine Disziplin, die tiefsinnige Fragen zum Thema hat. Wie Richard Rorty (in Kontingenz, Ironie und Solidarität) schreibt, handelt es sich bei den großen Köpfen der Philosophie nicht um Philosophen, sondern um Theoretiker. Immanuel Kant ist der Chef-Theoretiker der Philosophie. Kant steht hier im Mittelpunkt, weil er der erste Theoretiker in der Geschichte der Philosophie ist, der die theoretischen Probleme gelöst hat, die mit dem objektiven, d. h. mit dem logisch wahren Meinen einhergehen. Meinungen sind normalerweise subjektiv, nicht aber objektiv. An dieser Wesenheit kann auch die sog. Informationsgesellschaft nichts ändern, die sich für modern hält. Kant hat mit seinen Kritiken eine komplett ausgearbeitete (ästhetische) Theorie vorgelegt, deren Anwendung in der (ästhetischen) Praxis wahres Meinen ermöglicht. Eine wahre Meinung verkündet das, was die Philosophie eine Wahrheit nennt, d. h. sie erörtert eine Theorie, wonach es möglich ist, dass die Kunst Sprache-Charakter annehmen kann. Diese Kunst nennt die Philosophie schöne Kunst. Schöne Kunst, so Kant daher, ist eine Kunst, die zu Mitteilungen fähig ist. Von daher ist der Titel des Buches bewusst doppeldeutig gewählt. Denn die gängige Kant-Rezeption ist einfach ein riesiger Irrtum. Immanuel Kant ist gleichsam – das macht die Lektüre des Buches deutlich – der Albert Einstein der Philosophie.