Humus in Böden:

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Rund vier Fünftel der weltweiten Kohlenstoffmengen, die im aktiven Kohlenstoffkreislauf der Biosphäre beteiligt sind, werden in Böden gebunden, während nur etwa 19 Prozent im Pflanzenreich gespeichert sind. Der Humus, die tote organische Bodensubstanz, beeinflusst entscheidend viele Bodenfunktionen, insbesondere die Speicherung von Nährstoffen und Wasser. Zudem spielt er eine zentrale Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf und bei der Regulierung klimarelevanter Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Im Kreislauf von Biomasseaufbau und -zersetzung wird Kohlenstoff als CO2 aus den Böden freigesetzt oder im Humus langfristig gebunden. Bei schonender Bodennutzung übersteigt die Kohlenstoffspeicherung die -freisetzung, wodurch Kohlenstoff für Jahrtausende im Boden gehalten werden kann. Die Erforschung des Humus ist für Wissenschaft, Politik und Wirtschaft von großer Bedeutung. Um die Bewirtschaftung der Humusvorräte zu optimieren, ist ein umfassendes Verständnis der Prozesse des Auf- und Abbaus organischer Substanz notwendig, das chemische, mikrobiologische und mineralogische Aspekte berücksichtigt. Nur so lassen sich effektive Bewirtschaftungsstrategien entwickeln, die die Fruchtbarkeit der Böden erhalten und deren CO2-Senkenfunktion besser nutzen. In diesem Band werden bedeutende Ergebnisse aktueller Forschungsansätze präsentiert.