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Fichte und das Problem einer Ästhetik

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Johann Gottlieb Fichte verfasste keine Ästhetik im engeren Sinne, noch spielten die Begriffe des Schönen, des Erhabenen oder der Kunst innerhalb der wissenschaftlichen Darstellung seiner Philosophie eine systematische Rolle, so wie es sowohl für Kant als auch für Schelling oder Hegel in verschiedener Weise der Fall war. Auf der anderen Seite kann aber kein Zweifel daran bestehen, dass Fichte in Jena die Absicht hatte, eine wissenschaftliche Ästhetik zu verfassen. Die vorliegende Arbeit versucht in einem ersten Schritt, Fichtes ursprüngliches Interesse an den Themen der Ästhetik zu belegen. In einem zweiten Schritt wird der einzige Text (die „Praktische Philosophie“ vom 1794), der eine weitgehend systematische Reflexion über die Schönheit und das Erhabene - in Anschluss an Kants „Kritik der Urteilskraft“ - beinhaltet, analysiert. In einem dritten Schritt wird anhand des Nachweises systemimmanenter Probleme zu begründen versucht, warum eine ausführliche Abhandlung über die Ästhetik im entwickelten System Fichtes fehlt. Dabei wird die These vertreten, dass es Fichte nicht gelungen ist, seine ästhetischen Reflexionen parallel zu dem allgemeinen systematischen Gedanken zu entwickeln. Das kantische Erbe stellt in dieser Hinsicht ein großes Hindernis für Fichte dar, weil er den kantischen Formulierungen und Gedankenmodellen verhaftet blieb, obwohl sie seinem System nicht angemessen waren.

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2009, mäkká

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