Gotthard Schuh, eine Art Verliebtheit
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Anfang der dreißiger Jahre zählte Gotthard Schuh in der Schweiz zu den führenden Vertretern der modernen Fotoreportage. Sein Interesse galt aber vor allem einer subjektiv geprägten Fotografie. Mit seiner sinnlichen, atmosphärisch dichten Bildsprache entwickelte er sich zu einem Meister des poetischen Realismus. Damit hatte er großen Einfluß auf jüngere Fotografengenerationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Robert Frank etwa empfing wegweisende Impulse aus dem Schaffen seines Freundes. Gotthard Schuh zählt zu den großen Unbekannten der europäischen Fotografie. Nun erscheint erstmals eine umfassende Würdigung seines Werks im internationalen Kontext. Dabei werden u. a. die wichtigsten Reportagen der 1930er Jahre, seine sensiblen Studien von menschlichen Begegnungen, die Beziehung zwischen Gotthard Schuh und Robert Frank sowie Schuhs liebevoller Blick auf Frauen und Landschaften beleuchtet. Neben oft reproduzierten Ikonen werden zahlreiche bisher unbekannte Fotografien erstmals veröffentlicht. Gotthard Schuh (1897–1969) war nach seiner Ausbildung an der Gewerbeschule Basel zunächst als Maler tätig, widmete sich jedoch später ganz der Fotografie. In den dreißiger Jahren war er Reporter der Zürcher Illustrierten und 1941–1960 Bildredaktor der Neuen Zürcher Zeitung. In den 1950er Jahren setzte er sich mit Schweizer Fotografen wie Paul Senn, Werner Bischof und Jakob Tuggener für eine qualitativ hochstehende Autorenfotografie ein. Gotthard Schuh veröffentlichte die Bücher Inseln der Götter, 50 Photographien und Begegnungen.