Tagebuch des Rolf Ruediger
Autori
Viac o knihe
Zunächst fehlte mir jede Vorstellung, über die Führung eines Tagebuches. Eigentlich wollte ich dienstliche Geschehnisse in den Mittelpunkt rücken, wobei ich solche eingangs auf lapidare Hinweise von Zeiten, Örtlichkeiten, Namen von Personen oder Sachen und ähnliches beschränkte. Entsprechend dürftig fallen die Aufzeichnungen zu Beginn aus. Später ergänzte ich die Aufzeichnungen auch um private Begebenheiten oder ich beschäftigte mich mit politischen Ereignissen. Der Leser wird erkennen, dass ich im Laufe der Jahre meine Weltanschauung änderte. Das ist ein Prozess, den meines Erachtens jeder normale Mensch erleben wird. Inwieweit sich der Mensch seiner Jugend, ja Kindheit, geistig annähert, dürfte phsychisch schon untersucht sein. Man sagt, dass Alte wieder zu Kindern werden. Aber, dass ich die in meiner Jugend in der DDR geprägte nationale und sozialistische Einstellung wieder aufnehmen würde, um mich dann sogar wissenschaftlich damit zu befassen, hätte ich seinerzeit nicht für möglich gehalten. Denn bis zu meinem 60. Lebensjahr dachte ich rot, obwohl der Volksmund sagt, wer mit 30 noch rot wählt muss dumm sein. Ich kann mir das nur mit dem Zwiespalt der Eigentumsauffassungen erklären. Die Kommunisten in der DDR wollten einen auf gesellschaftlichem Eigentum basierenden Sozialismus, die von Adolf Hitler geprägten Nationalsozialisten einen Sozialismus auf Basis des Privateigentums. Das schien mir - wenn auch in sehr früher Jugend und im Alter - einleuchtender. (Ein starker nationaler und sozialer Staat sowie die ökonomischen Vorstellungen des Silvio Gesell sollten in meinen späten Jahren erheblichen Einfluss auf meine Arbeiten haben). Meines Erachtens sind aus vorgenannten Gründen auch keine nachträglichen Änderungen angebracht. Sie würden das Bild des Lesers über meine Person verfälschen. Natürlich habe ich versucht, die schlimmsten Orthografen zu beseitigen und die Rechtschreibung der Heute - Zeit anzupassen. Aber das war wohl selbstverständlich. Ansonsten verweise ich auf 'Brandmeiers Kommentare'.