Rolf Wagner

Anfang 2008 wurde die Rolf-Wagner-Stiftung gegründet. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, das Werk und Wirken des 2003 verstorbenen deutschen Malers Rolf Wagner zu pflegen und einer breiten kunstinteressierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies ist eine schöne, wichtige aber auch eine nicht eben leichte Aufgabe. Die gegenwärtige Kunstöffentlichkeit verlangt nach Sensationen und Superlativen. Die Kunstszene war vermutlich niemals schnelllebiger und gnadenloser als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Künstler werden in alle Höhen gelobt um kurz darauf wieder klanglos zu verschwinden, der Kunstmarkt ist zu einem Zirkus der Spitzenpreise geworden. Es ist eine Herausforderung in diesem laut starken Kunsttrubel jenen Kunstschaffenden eine Stimme zu verleihen, deren Werk sich mehr durch kontinuierliche Qualität als durch schrille Effekte auszeichnet. Zu diesen gehört Rolf Wagner. Er hinterließ ein OEuvre, das hinsichtlich seiner Vielfalt, vor allem aber der Stringenz seiner künstlerischen Entwicklung beeindruckend ist. Es ist ein Werk, bei dem man spürt, dass es Zeit hatte zu reifen. Die vorliegende Publikation ist der erste wichtige Schritt, Wagners Schaffen in angemessener Form wieder ins Bewusstsein der kunstinteressierten Öffentlichkeit zu rücken. Sie versammelt eine Auswahl von Arbeiten aus dem Spätwerk des Künstlers. In diesen Werken spiegelt sich die ungeheure künstlerische Erfahrung Wagners im Umgang konstruktiv-abstrakten Ausdrucksmöglichkeiten, sie dokumentieren gleichsam die Quintessenz eines über 60 Jahre währenden intensiven künstlerischen Schaffens. Um zukünftige Projekte in Angriff nehmen zu können – neben weiteren Ausstellungen und Publikationen soll vor allem ein umfassendes Werksverzeichnis Rolf Wagners erstellt werden – hat sich die Stiftung entschieden, einzelne Werke des Künstlers an private und öffentliche Sammlungen zu veräußern. Gewidmet ist dieser erste Katalog den vor kurzem verstorbenen Eheleuten Karin und Gerhard Schwab. Sie haben als Freunde und Mäzene Rolf Wagner über Jahrzehnte begleitet und gefördert, ihn in seinem Schaffen unterstützt und damit letztlich diese Publikation ermöglicht.