Hysterie heute

Viac o knihe

Die Hysterie gilt als klassisches Forschungsobjekt der Psychoanalyse, an dem die Methode entwickelt und die Grundzüge der Theorie formuliert wurden. Doch wie steht es heute um dieses Konzept? Ist die Hysterie, die in modernen diagnostischen Klassifikationssystemen wie ICD und DSM nicht mehr verankert ist, noch relevant? Bedeutet sie einen Modus der Konfliktverarbeitung oder eine Art, die Aufmerksamkeit von Priestern, Ärzten oder Psychoanalytikern zu erregen? Könnte sie als sexualisierte Abwehr gegen frühkindliche Ängste interpretiert werden? Vielleicht stellt sie eine komplexe psychische Struktur dar, die verdrängte ödipale Fantasien ausdrückt oder eine verschlüsselte Rebellion gegen patriarchalische Rollenerwartungen? Möglicherweise ist sie auch eine Karikatur der von Männern konstruierten Weiblichkeit oder spiegelt spezifische Gegenübertragungskonfigurationen wider. In einer Gesellschaft, in der ungebundene Performer als Norm gelten, könnte sie eine etablierte Lebensweise repräsentieren. Fast 110 Jahre nach Freuds 'Studien über Hysterie' hat das Psychoanalytische Seminar Zürich diese Fragen untersucht und die Ergebnisse in dieser Publikation zusammengefasst.