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Fotografie - die Sammlung

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Die Fotografie wurde in einer Zeit zunehmender Reisetätigkeit und zahlreicher Entdeckungen entwickelt. Die Pioniere der Studiofotografie waren von der Idee beseelt, der Fotografie eine Identität zu geben, etwas künstlerisch Eigenständiges hervorzubringen. Nach Anselm Wagner wurde in der Anfangsphase der eigenständige Wert von Fotografien danach bemessen, „inwieweit sie Effekte kunsthistorischer Vorbilder nachzuahmen im Stande waren.“ Wagner hebt hervor, dass dieses Faktum alleinig der Fotografie zunächst „die Tore der Museen“ öffnete. Diese Annäherung an die bildenden Künste wurde um die Jahrhundertwende durch piktoralistische Arbeiten, wie sie z. B. in Ausgaben der berühmten Zeitschrift „Camera Work“ bei Edward Steichen und Heinrich Kühn zu finden sind, verstärkt, deren ambitionierte Fotografen den Stellenwert und die Ästhetik der Fotografie definierten. Parallel dazu wurde die Fotografie auch in kunstfremden Milieus heimisch und ist mittlerweile in fast alle Bereiche unserer visuellen Kultur eingebettet. Im Milieu der Kunstfotografie arbeiten FotografInnen, die Kunst produzieren, und KünstlerInnen, die Fotografien verwenden. Jede Fotosammlung stellt gleichzeitig ein Archiv dar. Fotos erlauben grundsätzlich eine Aussage über den Gehalt an visuellen Informationen, den sie bergen. Es obliegt dem Betrachter festzustellen, ob es sich bei der jeweiligen Darstellung um ein „Bild“ oder um aufgezeichnete Realität handelt. Kann Fotografie überhaupt Realität aufzeichnen und hat speziell die Fotokunst – wie Hermann Josef Painitz bemerkt – die Aufgabe, von Abbildern zu befreien? Dem würde auch Robert Castels Ansatz entsprechen, wonach die Fotografie entwirklicht, was sie festhält: „Das Bild ist im genauen Verstande des Wortes das Negativ dessen, was ist. Es kann eine Bedeutung, einen Sinn nur dadurch wiedererlangen, daß es eine andere Existenzform annimmt, die imaginäre Existenz des Symbols.“ „Ist Fotografie eine Kunst? Diese Frage sollte man nicht stellen. Kunst ist überholt. Wir brauchen etwas anderes. Man muß dem Licht bei der Arbeit zuschauen. Es ist das Licht, das erschafft. Ich sitze vor einem Blatt lichtempfindlichen Papier und denke." (Man Ray, 1928) Fotografien sind auf Papier gebannte Spuren von Licht- und Zeitereignissen. Die Fotografie ist eine Lichtschrift, befähigt, die Geschichte der Menschen aufzuzeichnen. Sie entstand im Zeitalter der Entdeckung der Geschichte und ist selbst – den Pionieren der Fotografie zufolge – eine ideale Historikerin. ( Brigitte Reutner )

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2008

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