Die Marxsche Vision
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Viac o knihe
Entsprachen die Erkenntnisse von Karl Marx über den Weg der menschlichen Emanzipation den ökonomisch-sozialen und kulturell-zivilisatorischen Entwicklungserfordernissen? Worin bestanden die innerhalb der Marxschen Gesellschaftstheorie zunächst latenten und dann deutlich wahrnehmbaren Konflikte? Warum trugen sie sowie die Widersprüche, die zwischen dieser Theorie und der ökonomisch-politischen Wirklichkeit auftraten, zur Implosion des sozialistischen Wirtschafts- und Staatssystems bei? Um die Richtung von möglichen Antworten auf diese Fragestellungen (1. Kapitel) vorzuzeichnen, werden theoretisch-logisch gegliederte Erkenntnisschritte von Marx nachgewiesen, die zur Begründung von Wesenszügen der menschlichen Emanzipation in Gestalt einer kommunistischen Gesellschaft führten (2. Kapitel). Maßgebende Ursachen für das Scheitern des Sozialismus werden verdeutlicht (3. Kapitel) und in Bezug gesetzt zu den ökonomisch-sozialen Erfordernissen der wissenschaftlich-technologischen Revolutionen (4. und 5. Kapitel). Theoretische Grundfragen einer solchen historisch-materialistischen Analyse werden im 6. Kapitel erörtert. Das 7. Kapitel enthält eine Position zum historischen Schicksal der Marxschen Vision sowie Anregungen, unter welchen Gesichtspunkten das Verhältnis von Marxscher Gesellschaftstheorie und Liberalismus aufgearbeitet und neu bestimmt werden könnte. Das Buch dient dem Nachweis der Lebenskraft gesellschaftstheoretischer Erkenntnisse von Marx. Zugleich wird auf die historische Begrenztheit von zentralen gesellschaftspolitischen Auffassungen und Forderungen, die er vertrat, ebenso verwiesen, wie auf Einseitigkeiten und damit verbundene Defizite in der Theorieentwicklung. Die gesellschaftstheoretischen Probleme des Anspruchs, Scheiterns und des historischen Schicksals der Marxschen Vision werden als eine Erscheinungsform des langen und schwierigen Weges zur wissenschaftlichen Erkenntnis des ökonomisch-sozialen Transformationsprozesses angesehen, dem der staatlich organisierte Sozialismus in Europa nicht standhalten konnte und der nun auch im kapitalistischen Wirtschaftssystem wesentliche ökonomisch-soziale Veränderungen erzwingt. Dieser Transformationsprozess wird als eine zentrale Kategorie des gesellschaftstheoretischen Denkens und speziell eines zeitgemässen Gesellschaftsbildes betrachtet.