Stadtherrschaft und Gemeinde in Straßburg vom Beginn des 13. Jahrhunderts bis zum Schwarzen Tod (1349)
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Ausgehend vom Beispiel der elsässisch-oberrheinischen Kathedralstadt Straßburg befaßt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage nach der Gestaltung und Entwicklung der im mittelalterlichen Europa eine fundamentale gesellschaftliche Organisationsform bildenden Stadt- bzw. Bürgergemeinde. Die zeitliche Fixierung der Untersuchung ergibt sich aus dem Verlauf der politischen und verfassungsrechtlichen Geschichte der Stadt Straßburg. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts setzte eine neue Phase der Gemeindeorganisation ein; sie wird von der politischen Verselbständigung der Stadtgemeinde geprägt, die vornehmlich auf der Einführung der Stadtratsverfassung basierte. Diese Phase erreichte ihren Fixpunkt, als die Bürgerschaft im sog. „Bellum Waltherianum“ (1261-1263), den militärischen Auseinandersetzungen mit dem Straßburger Bischof Walther von Geroldseck, einen entscheidenden Sieg über den bischöflichen Stadtherrn errang. Der Endpunkt ist bestimmt durch die Entstehung der sog. „Zunftverfassung“ im Jahr 1349, die nach den mehrmaligen „innerstädtischen Auseinandersetzungen“ in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der durch den Ausbruch der Pest verursachten schweren Judenverfolgung zum Durchbruch kam. [Aus der Einleitung]