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Hypermedia

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Nachdem sich die Linguistik in den letzten 10 Jahren aus textlinguistischen, grammatischen, mediendidaktischen, pragmatischen und vielen anderen Perspektiven mit Hypertext und Hypermedien beschäftigt hat, scheint nun eine Phase erreicht zu sein, in der man mit gemischten Gefühlen zurück- und ein wenig irritiert nach vorn schaut. Gab es in der Anfangsphase einen gewissen Enthusiasmus, der ja alle neuen Entwicklungen begleitet, so hat man schnell bemerkt, dass ein großer Teil der anfänglichen Erwartungen gar nicht oder nur zu einem hohen Preis erfüllt werden konnte. Vor allem die erhoffte Einsparung von Personal und materiellen Ressourcen ist nicht eingetreten. Im Gegenteil: Sehr schnell wurde klar, dass die Verwendung neuer Medien in der Regel viel aufwändiger ist, als man vermutet hatte, und nicht selten alle Beteiligten mehr als erwartet fordert. Heute befinden wir uns wohl in einem recht diffusen Zwischenzustand, in dem an den Einsatz von Hypermedien nach wie vor hohe Erwartungen geknüpft werden (vor allem auf Seiten der Politik und der Wirtschaft), zugleich aber bei denen, die an und mit Hypermedien arbeiten, durchaus auch Ernüchterung eingetreten ist. In Zeiten fortschreitenden Personalabbaus an Universitäten und Schulen ist es nicht leicht, weiterhin auf dem doch recht hohen Niveau mit neuen Medien zu experimentieren, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. In einer solchen Phase der Neuorientierung geht es dann zunächst einmal darum, Bestehendes mit Blick auf die Anwendung zu perfektionieren und Ungeeignetes ad acta zu legen. Hierbei erfährt der Hype der Hypermedien bereits so etwas wie eine erste Entmythologisierung: Hypermedien werden zunehmend als das gesehen, was sie immer schon gewesen sind – keine selbsttätigen Wundermittel zur Lernbeschleunigung, sondern Hilfsmittel und Werkzeuge, die erst im Konzert mit vielen anderen einen didaktischen Wert oder gar Mehrwert darstellen können. Üblicherweise folgt nach dem Gesetz des ausgleichenden Pendelschlages auf eine enthusiastische Phase eine Zeit der Ernüchterung oder gar Ablehnung. Vielleicht lässt sich diese Entwicklung ja verkürzen, indem erfolgversprechende Szenarien, sinnvolle Anwendungen und praktikable Perspektiven für die Weiterentwicklung von Hypermedien entworfen werden, die dann schließlich zu einer angemessenen Etablierung moderner Medien innerhalb didaktischer Zusammenhänge und geisteswissenschaftlicher Arbeitsweisen führen. Der vorliegende OBST-Band will einerseits zeigen, wie Hypermedien zurzeit sinnvoll eingesetzt werden können und was sich bereits in der Praxis bewährt hat, zugleich aber die kritische Diskussion des gegenwärtigen Zustands mit der Eröffnung von Perspektiven für die nächsten Jahre verknüpfen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes haben über lange Jahre hinweg mit Hypermedien in Anwendungszusammenhängen gearbeitet, über mediendidaktische und hypermediale Zusammenhänge nachgedacht und die Ergebnisse ihrer Überlegungen publiziert - und dabei sicher auch nicht selten die ‚dunkle Seite‘ der sonst schillernden Medien kennen gelernt. Hier geben sie einen Einblick in den gegenwärtigen Stand ihrer Arbeit in Lehre und Forschung zum Thema.

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2007, mäkká

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