Die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Ost-Berlin
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Viac o knihe
Fragt man, weshalb so viele Menschen die X. Weltfestspiele 1973 in Ostberlin als ein besonderes Erlebnis empfanden, richtet sich der Blick zugleich nach „oben“ und nach „unten“. Für die Regierungen in Berlin und Moskau verkörperte das Festival „Brot und Spiele“ in einer sozialistischen Variante. Weil sie das Jugendtreffen als politische bedeutsam und herrschaftsstabilisierend ansahen, mobilisierten sie dafür alle gesellschaftlichen Ressourcen - von Arbeitkräften über DDR-Beat-Musik bis zur Butter aus der Staatsreserve. Geplant wurde ein Feuerwerk an Kultur- und Sportprogrammen, das sich an westlichen Großveranstaltungen messen lassen sollte und konnte. Viele jugendliche Gäste nahmen das Gebotene dankbar an und verstanden die lockere Festival-Atmosphäre als Vorboten eines grundlegenden Wandels in ihrem Land. Die Schattenseiten des Events blieben in Ost und West denen, die nicht genauer hinsehen mochten, verborgen.