Florenz und Toskana 1450 bis 1650
Autori
Viac o knihe
Obwohl in diesem Band dem Leser die Medici auf allen vier thematischen Ebenen begegnen, handelt es sich doch um keine Familiengeschichte. Die Hauptkapitel Politik, Wirtschaft, Bevölkerungsentwicklung und Kultur in der Toskana 1450-1650 zeigen die hier wirkenden Kräfte auch aus der Sicht von Zeitgenossen und der aktuellen Forschungsliteratur. Natürlich ist die Datierung 1450-1650 keine absolute, sondern diese Grenzen werden gelegentlich überschritten. Wenn Machiavelli behauptet, dass der Widerstand republikanisch gesinnter Familien in Florenz gegen die Medici deren Aufstieg überhaupt erst ermöglichte, so lassen sich für diesen Widerstand als Höhepunkte die Jahre 1434 oder 1478 nennen. Tatsächlich vollzog sich jedoch die politische Wende von der Republik hin zur kaiserlich legitimierten Herrschaft der Medici öffentlich mit der Rückkehr von Alessandro de'Medici an den Arno. Zu diesem Zeitpunkt gab es mit Leo X. und Clemens VII. bereits zwei Medici-Päpste, und mit Caterina beziehungsweise Maria de'Medici krönt diese Familie die traditionell guten Beziehungen zu Frankreich. In Florenz und der von Florenz beherrschten Toskana wird nun das Polizei- und Sicherheitssystem immer weiter ausgeb. Mit Pest, Hungersnöten und Wirtschaftskrisen müssen gewaltige Herausforderungen gemeistert werden. Schließlich werden dem Fischereiwesen, der Landwirtschaft, der metallverarbeitenden Industrie, der Glasproduktion und dem Verkehrswesen wichtige Impulse gegeben. Die Republik Siena kann dem Herrschaftsbereich von Florenz angegliedert werden, und trotz aller kulturellen Schwerpunktverlagerung weg von Florenz wirken am Arno weiterhin bedeutende Geistesgrößen. Schließlich werden auch spektakuläre Kriminalfälle als dunkle Seiten der Mediciherrschaft für den Leser ausgeleuchtet.