Marktliquidität von Aktien
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Viac o knihe
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem Thema der Marktliquidität von Aktien. Sie tut dies aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Zunächst untersucht sie den Einfluss der Liquidität auf den Aktienkurs, um Ansätze zur Bewertung von Unternehmen und Projekten zu finden, die in nicht perfekt-liquiden Märkten gehandelt werden. Hierzu wird eine Stichprobe verwendet, welche Aktien der Märkte NYSE, Tokyo Stock Exchange, NASDAQ, London Stock Exchange, Deutsche Börse und SWX Swiss Exchange umfasst. Die Untersuchung basiert auf jährlichen Querschnittsdaten und geht über einen Zeitraum von maximal 1977–2003. Die Ergebnisse zeigen, dass für alle Märkte und Liquiditätsmessgrössen eine signifikante Beziehung zwischen Aktienkurs und Liquidität besteht. Gemessen mit dem Spread liegen die Median-Liquiditätsabschläge je nach Markt zwischen 3% und 25%. Der zweite Teil der Studie analysiert den Zusammenhang zwischen der Markttiefe von Schweizer Aktien und anderen, einfacheren Liquiditätsmessgrössen. Es geht darum herauszufinden, wie gut die einfachen Messgrössen die Liquidität im Vergleich zur Markttiefe messen. Die Markttiefe gibt die Transaktionskosten an unter der Annahme, dass eine bestimmte Anzahl Aktien sofort über das Auftragsbuch am Markt umgesetzt wird. Sie bildet somit die vorhandene Liquidität am Markt ab für eine bestimmte Anzahl Aktien und kann als vollständige Messgrösse der Liquidität angesehen werden. Die Untersuchung basiert auf Daten zu den Auftragsbüchern von Schweizer Aktien an der SWX Swiss Exchange über einen Zeitraum von 2000 bis 2003. Die Daten stammen direkt von der Börse. Als klassische Liquiditätsmessgrössen verwenden wir den relativen Bid-Ask Spread, das Illiquidity Ratio, das Handelsvolumen und den Turnover. Die Ergebnisse der multivariaten Analyse zeigen, dass die einzelnen Liquiditätsmessgrössen die Markttiefe gut erklären. Gemäss den Resultaten bildet der relative Bid-Ask Spread die Markttiefe in den meisten Fällen am besten ab.