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Sozialversicherung in Diktatur und Demokratie

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Der Begleitband zur Wanderausstellung gibt einen Überblick q/4ber die Geschichte der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherung von der Weimarer Republik bis zur Bundesrepublik mit dem Schwerpunkt auf der NS-Diktatur. Im Zentrum stehen die jeweiligen gesellschaftlichen Leitbilder der sozialen Sicherung und die Frage, wie sie das sozialpolitische Handeln und die Lebenswelt der Versicherten prägten. So richtet sich der Blick fq/4r die Weimarer Zeit auf die demokratische Aufbauphase und auf den drastischen Leistungsabbau in der Weltwirtschaftskrise. Im Dritten Reich stand der sozialpolitische Umgang mit den Risiken von Krankheit, Unfall und Altersarmut stets im Zusammenhang mit der Ideologie der „Volksgemeinschaft“. In welcher Weise die Maßstäbe des NS-Regimes zum Umbau der Sozialversicherung fq/4hrten, wird anhand von Beiträgen q/4ber Rentenpolitik, ärztliche Standespolitik, q/4ber Reformmaßnahmen im Krieg und den Ausschluss von Patientengruppen aus der medizinischen Versorgung vorgestellt. Nach dem Krieg erfolgte, aufbauend auf den vorhandenen Strukturen, die demokratische Neugrq/4ndung des Sozialversicherungssystems. Seit der Rentenreform 1957 war eine soziale Absicherung auf hohem Niveau nicht mehr das Vorrecht weniger, sondern prägte die Lebenswelt der Mehrheit. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte q/4ber die Reform des Sozialstaats werden abschließend grundlegende sozialstaatliche Problemstellungen zwischen Ausschluss und Integration, staatlicher und individueller Verantwortung zur Diskussion gestellt.

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