Seestücke
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Rund 100 Arbeiten befreien das maritime Genre endgültig von dem Ruch der biederen Wohnzimmerkunst. [Weltkunst] Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Darstellung von Schiffen, Häfen und Meeren ist für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts von zentraler Bedeutung. Das Katalogbuch gibt erstmals einen fundierten Überblick über die Entwicklung maritimer Themen von der klassischen Moderne bis in die internationale Kunst der Gegenwart. Die Weite des Meeres, dessen Geheimnisse und Geschichten üben seit jeher eine große Faszination aus. Für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts hat die künstlerische Auseinandersetzung mit der Darstellung von Meeren, Häfen und Schiffen eine zentrale Bedeutung. So unterschiedliche Erfahrungen wie die Beschäftigung mit dem Unbewußten, das Erlebnis der beiden Weltkriege, die moderne Konsumgesellschaft und eine vollkommen gewandelte Naturwahrnehmung der Gegenwart prägen die Behandlung des maritimen Sujets. Das Katalogbuch verfolgt die Entwicklung maritimer Themen von der klassischen Moderne bis in die internationale Kunst der Gegenwart, wobei das Spektrum von der Malerei bis zu zeitgenössischen Ausdrucksformen wie Installation, Photographie und Video reicht. Vorgestellt werden die von der mediterranen Sonne bestimmten Strandlandschaften von Max Beckmann, Lyonel Feiningers architektonische Bilder der Meeresstille, Paul Klees phantasievolle Kompositionen mit Dampfschiffen und Segelbooten sowie die surrealistischen Auslegungen des Meeres durch Max Ernst. Die Kunst der Neuen Sachlichkeit ist vertreten durch Arbeiten von Otto Dix und Franz Radziwill. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind es Künstler wie Willi Baumeister und Nicolas de Staël, die den historischen Bildtypus neu definieren und das Seestück in eine abstrakte Formensprache überführen. Ihnen folgen die Popart-Künstler Andy Warhol und Roy Lichtenstein, für deren Arbeiten die durch Werbung transportierten Klischees der Küste einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Auch für die nächste Künstlergeneration bleibt die Faszination des Seestücks ungebrochen. Während Gerhard Richter und Anselm Kiefer bereits um 1970 ihre ersten Seestücke malten, haben gerade in den letzten Jahren viele Künstler das Maritime neu für sich entdeckt. Zur Ausstellung ist ein sehr schön gestalteter und umfangreicher Katalog erschienen. Lohnend für alle, die auch die Sehnsucht nach dem Meer in sich tragen. [3sat]