Der Skalp und andere Körpertrophäen
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Viac o knihe
Es ist Allgemeingut, das „die Indianer“ ihre Feinde skalpierten und das andere „wilde“ Völker Kopfjäger waren. Das ist in dieser absoluten Behauptung sachlich nicht richtig. Auch bei unseren ältesten Vorfahren kam es zum Sammeln von Trophäen, die beweisen sollten, welchen hohen Rang der Inhaber dieser Trophäen hatte. Das konnten sowohl „Andenken“ an getötete Tiere wie auch „Andenken“ an getötete Feinde sein. Noch heute werden die Wohnstuben von Jägern mit den Kopftrophäen der erlegten Rehe und Hirsche, und von vollständigen Präparaten kleinerer Tiere geschmückt. Es ist noch nicht geklärt, ob das Sammeln von menschlichen Kopftrophäen, wie einige Wissenschaftler glauben, auch einen religiösen oder rituellen Charakter hatte. Das das Skalpieren in Nordamerika nicht nur von Indianern, sondern auch von Weißen betrieben wurde, haben wir hinreichend dargestellt. Auch das die Ausbreitung des Skalpierens über den gesamten amerikanischen Kontinent eher das Werk von Weißen war, wurde hinreichend geklärt. Das wir in der heutigen Sprache noch Begriffe wie Kopfgeld, Kopfgeldjäger und den modernen Beruf des „Head – Hunters“, der Spitzenkräfte in Berufe vermittelt, unterstreicht die tiefe Verwurzelung, die die Kopfjagd Noch in unserer Kultur hat. Am Beispiel einiger erzählender Literatur haben wir aufgezeigt, wie es bei uns zu der Vorstellung kommen konnte, das nur Indianer skalpierten, und woher unser Indianerbild kommt.