Defizite in der chirurgischen Weiter- und Fortbildung
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Viac o knihe
Die Teupitzer Gespräche, die seit 1995 stattfinden, sind ein willkommenes Treffen von Chefärzten chirurgischer Einrichtungen aus den Neuen und Alten Bundesländern. Zur Diskussion stehen aktuelle Fragen der Chirurgie, die einer Klärung bedürfen und der Information dienen. Der offene Austausch von Standpunkten, Meinungen und Erfahrungen unterstützt das ärztliche Anliegen nach verbesserter Patientenversorgung und Wertung von chirurgischen Leistungen. Die 11. Teupitzer Gespräche widmen sich den „Defiziten in der chirurgischen Weiter- und Fortbildung: Wissen und Erfahrung“. Das Thema hat in den letzten Jahren immer mehr an Aktualität gwonnen, da die Anforderungen durch den wissenschaftlichen Fortschritt und den sozialpolitischen Umbruch eine Neubestimmung über Wissen und Können des Chirurgen verlangen. Die Veränderungen in der Arzt-Patient-Beziehung, die erhöhten Ansprüche der Patienten in Erwartung von mehr Sicherheit machten es notwendig, die derzeitige Weiter- und Fortbildung einer kritischen Analyse zu unterziehen und neue Lösungswege zu diskutieren. Die Leiter chirurgischer Einrichtungen, zugleich Träger der Weiter- und Fortbildung, können nur eingeschränkt diese Verantwortung wahrnehmen. Personelle und ökonomische Zwänge wirken kontraproduktiv und lassen keinen Raum zur Erfüllung der Anforderungen an eine entwickelte und effiziente Chirurgie. Unsere besonderen Strukturen einer ärztlichen Selbstverwaltung mit Ärztekammern sind der Eigenverantwortlichkeit der Chirurgen nicht förderlich. Es wird einem Anachronismus unverdrossen gehuldigt, der die chirurgische Weiterbilung duch Gremien beschließen läßt, in deren Zusammensetzung die Chirurgen nur unbedeutend vertreten sind. In anderen Ländern wird bekanntlich die chirurgische Weiter- und Fortbildung ausschließlich von Vertretern der Chirurgie selbst bstimmt.