Geschichte Indiens

Indien - seit jeher hat dieses Land die Europäer fasziniert. Eine uralte Kultur mit sagenhaftem Reichtum: Gewürze, Edelsteine, Stoffe - dies alles hat sich in der Imagination des Westens zu einem immerwährenden Mythos verdichtet. Als „Juwel der Krone“ bezeichneten die Briten das riesige Land, das sie ihrem Weltreich einverleiben konnten, und es sind vor allem Werke der Kolonialzeit wie Kiplings „Dchungelbücher“, die unser Bild von Indien bis heute prägen. Es besteht nicht selten aus Klischees: Männer mit Turbanen und Fakire auf Nagelbetten, Schlangenbeschwörer und Witwen auf Scheiterhaufen, Slums und heilige Kühe, IT-Spezialisten und Überbevölkerung, vielarmige Götter und grenzenlose Armut. Es sind die Gegensätze, die manchen ratlos zurücklassen. Wie kam es, dass ein Land mit einer so hochentwickelten Kultur überhaupt von den Europäern erobert werden konnte? Weshalb können weder die reichhaltigen Ressourcen, noch Bildung und Fleiß die Menschen Indiens heute aus ihrer Armut befreien? Weshalb bleiben hinderliche Traditionen wie Kasten- und Mitgiftwesen bestehen? Und wie passt unser Bild vom sanftmütigen Inder zu den extremistischen Ausschreitungen unserer Tage? David Ludden gelingt es, diese scheinbaren Widersprüche zu erklären und verständlich zu machen. Seine klare Einführung bietet einen direkten Zugang zu diesem Land und seinen Menschen, das historisch gesehen weit über sein heutiges Territorium hinausreicht. Knapp und doch detailreich führt uns der Autor durch die Geschichte einer Weltregion, zu der neben der Republik Indien auch Pakistan, Nepal, Sri Lanka und Bangladesh gehören.