Die Weltdeutung im "Silmarillion" von J. R. R. Tolkien

Das Werk von J. R. R. Tolkien erfreut sich durch die Verfilmung des Herrn der Ringe von Peter Jackson erneut großer Beliebtheit. Die Leserschaft wird besonders von der wahrhaft existierenden Welt fasziniert, in der das Gute gegen das Böse kämpft und jedes Geschöpf seinen Platz hat. Ein bedeutender Anteil an diesem Effekt stammt aus Tolkiens weniger bekanntem Werk, dem Silmarillion, das von Zeiten erzählt, die im Herrn der Ringe häufig referenziert werden. In dieser literaturwissenschaftlichen Betrachtung wird das Silmarillion in den Fokus gerückt und die Frage aufgeworfen, inwieweit es eine eigene Faszination und möglicherweise eine abweichende Weltdeutung bietet. Nach einer Einführung widmet sich Holger Vos einer detaillierten Analyse des silmarillischen Text-Systems, um Beziehungen zu Bezugstexten wie altnordischen Mythen, Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe zu ermitteln. Zudem werden die Funktionen des Silmarillions für Tolkien und die Leser abgeleitet. Eine systematische Gliederung und zahlreiche Zitate aus den Werken ermöglichen ein gutes Nachvollziehen der Untersuchung und regen zur weiteren Auseinandersetzung an. Holger Vos, geboren 1978, studierte Germanistik und Sport und beschäftigt sich mit mythologischen Elementen in der Literatur. Während eines Austauschsemesters in Salzburg entwickelte sich die Fragestellung, auf der dieses Buch basiert. Der Autor arbeitet derzeit an seiner Dissertation.