"Fußlümmelei"
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Viac o knihe
Die beste Vorbereitung auf die WM ist es, sich auf die Ursprünge des schönen Spiels zu besinnen. Es gab Zeiten, da ging es nicht um Geld, da hießen Arenen noch Bolzplätze, damals, „als Fußball noch ein Spiel war“. So lautet der Untertitel zu einem Buch von Michael Broschkowski und Thomas Schneider, das die Geschichte des Fußballs in Deutschland erzählt und auf einem Schulhof in Braunschweig beginnt. Mäzen, Manager, Trainer, Mannschaftsbetreuer und Schiedsrichter in einem war der Lehrer Konrad Koch, der schon im Jahr 1874 Schüler versammelte, einen Ball warf und der Dinge harrte. Ein Jahr später gab er das erste verbindliche Regelwerk für Deutschland heraus. Demzufolge war es erlaubt, den Ball mit der Hand aufzunehmen, das führte zu Raufereien, und der Sport aus England galt als „medizinisch bedenklich“, als „Fußlümmelei“, als „englische Krankheit“. Sogar als unumstößlich geltende Wahrheiten verlieren an Gültigkeit. Der Ball war nicht immer rund, sondern zeitweise ein unförmiges Gebilde aus Schweinsblase mit Leder umhüllt. Auch ein Spiel dauerte nicht immer 90 Minuten, sondern in den Anfangszeiten so lange, bis genügend Tore gefallen waren.