Unähnliche Ähnlichkeit
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Der Philosoph Hryhorij Skovoroda zählt zu den bedeutenden Gestalten der ukrainischen und russischen Geistesgeschichte. Sein Denken ist jedoch bisher sehr widersprüchlich interpretiert und im Grunde genommen nicht verstanden worden. Bei der Suche nach einem neuen Zugang gelingt es in dieser Studie erstmals, alle Aspekte seines Denkens schlüssig in das antike Konzept der einen Weisheit zu allen Zeiten einzuordnen, welches von den Kirchenvätern im Zuge einer Vereinnahmung hellenischer, jüdischer und lateinischer Denk- traditionen für das Christentum bereits praktiziert und in der Renaissance programmatisch als philosophia perennis etabliert worden ist. In den für Skovoroda wesentlichen Bereichen der Erkenntnistheorie, der Gotteslehre, der Poetik und der Ethik kann die Autorin eine kohärente Lektüre seiner Schriften verfolgen und im Vergleich mit zahlreichen Quellen belegen. Aus der dargelegten Verortung Skovorodas in der kultur- und religionsgeschichtlichen Tradition Europas ergeben sich darüber hinaus neue geistesgeschichtliche Aspekte für die Zeit der Aufklärung in den Regionen des Russischen Reiches.