Israel in deutschen Wohnzimmern
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Viac o knihe
Nachrichten, Reportagen und Fotos über die schwierige Lebenssituation der Palästinenserinnen und Palästinenser gehören zur gängigen Berichterstattung der Medien in Deutschland. Immer wieder wird dabei direkt oder unterschwellig auf einem Ende der Besatzung bestanden, selten jedoch gleichzeitig die Forderung nach einem Stopp der Attentate erhoben – wenn überhaupt werden diese zumeist mit dem Leiden der Palästinenser relativiert oder als logische Folge der israelischen Besatzung thematisiert. Das alles findet statt vor dem Hintergrund eines von den Medien vertretenen Anspruchs einer neutralen und differenzierten Berichterstattung. Die deutsche Bevölkerung dagegen sympathisiert schon deutlich offener mit den Palästinensern und Palästinenserinnen. Die Lage im Gazastreifen und in der Westbank stößt jedoch auf Desinteresse, sobald es um die Konsequenzen aus Korruption und Terrorfinanzierung durch Teile der Palästinensischen Autonomiebehörde selbst geht. Tendenziell einig sind sich Medien und Bevölkerung in ihrer Beurteilung der Situation in den Autonomiegebieten: sie sei Folge der Besatzung und der Attentate als mindestens verständliche Reaktion, als irgendwie legitimes Aufbegehren gegen den Unterdrücker. Diese breit verankerte Interpretation, die Böses und Gutes so einfach und eindeutig zu scheiden vermag, war der Ausgangspunkt, eine Veranstaltungsreihe zur Realität und den antisemitischen Wahrnehmungsmustern des Nahostkonfliktes zu initiieren, die mit dem vorliegenden Buch dokumentiert und zur Diskussion gestellt wird.