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Männlichkeiten

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Die wohl tiefste Krise der Männlichkeit breitete sich im 20. Jahrhundert aus. Nach einer Phase übersteigerter Virilität, nach den Exzessen männlicher Gewalt in zwei Weltkriegen, ethnischer Säuberungen und Genoziden, nach den Herausforderungen verschiedener Frauenbewegungen, mussten die Männlichkeitsbilder im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts neu konturiert werden. Das Buch untersucht, am österreichischen Beispiel, die Veränderungen der Männlichkeitsrollen (Krieger, Liebhaber, Vater usw.), ihre Dekonstruktion und Rekonstruktion konkret am historischen Material. Eine der wohl größten sozialen Revolutionen des 20. Jahrhunderts, die Emanzipation der Frauen, hatte die Krise des Mannes ausgelöst. Die Verhärtung der militärischen Männlichkeit im Ersten Weltkrieg konnte diese im Fin de Siècle einsetzende Entwicklung nur aufschieben. Militärische Niederlage, Frauenwahlrecht, „Neue Sachlichkeit der Liebe“, „Kameradschaftsehe“ und ein breiter Demokratisierungsschub unterwuschen den traditionellen männlichen Habitus. Die autoritären und faschistischen Bewegungen und Regime leiteten wiederum eine streng virile Periode ein, die in der aggressiven und destruktiven Figur des politischen Soldaten der SS gipfelte. Nach den eklatanten Herausforderungen der Frauenbewegung mussten die Männlichkeitsbilder neu konturiert werden. Ernst Hanisch rekonstruiert die Veränderungen der großen Männlichkeitsrollen, des Kriegers, des Liebhabers, des Vaters, des Homo Fabers und Berufsmenschen, des Sportlers und schreibt die Geschichte des 20. Jahrhunderts neu.

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Männlichkeiten, Ernst Hanish

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2005
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