Zum taktischen Sehvermögen
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Dieses vorliegende dritte Werk von Wolfgang Daniel ist eine Rückkehr und Fortsetzung seiner Arbeit zur Schachtaktik. Bereits in seinem ersten Buch „Zum taktischen Sehvermögen“ aus dem Jahr 2004 behandelt der Autor dieses wichtige Thema aus neuer Sicht, mit interessanten Partieausschnitten, gegliedert nach verschiedenen taktischen Schwächen. Im vorliegenden Buch hat sich Wolfgang Daniel den Meistern der Schachtaktik Paul Morphy, Alexander Aljechin und Michail Tal zugewandt. „. Ihre Meisterschaft auf dem Gebiet der Schachtaktik ist heute Vorbild für viele“, schreibt der Autor selbst. „Taktische Meisterschaft ist unter den Schachliebhabern gefürchtet. Sie ist häufig die Ursache für überraschende, sofort zum Sieg führende Entscheidungen auf dem Schachbrett.“ Das neue Buch ist wissenschaftliche Arbeit, Lehrbuch und Aufgabensammlung zugleich. Es soll Schachfreunden, Trainern und Lernenden Anstöße und Anregungen geben, sich selbst mehr mit taktischen Sichtweisen und Anschauungen zu beschäftigen, die schachliche Phantasie anregen, Analysefähigkeit schärfen und Kombinatorik und problemhaftes Denken schulen und verbessern. In rund 300 ausgewählten Partien hat Wolfgang Daniel seine Arbeit zur taktischen Betrachtungsweise einer Stellung und der Analyse einer Schachposition weiter geführt. Einbezogen wurden wichtige Details aus den Biografien der drei Schachmeister, wenig gespielte Eröffnungen (z. B. mit Bauernopfer gleich zu Beginn), das Positionsspiel von Morphy, das Steinitz ganz besonders geschätzt hat und neueste Anschauungen zur Schachtaktik. Gegliedert ist das Buch in 14 Kapitel. Jeder Schwerpunkt enthält eine Übersicht, Erläuterungen, Diagramme mit den dazugehörigen vollständigen Partien, Lösungen und Varianten. Das Buch, dass nach fast zweijähriger Recherche und Arbeit entstand, ist auch für den Freund der Schachkombination geschrieben. Der Leser kann im Schachdiagramm den entscheidenden Zug finden, der sofort zum Sieg führt. Das Lösen dieser Schachaufgaben entwickelt „den taktischen Blick“ und dient nicht nur dem „schöpferischen Vorankommen des Schachspielers“, wie Anatoli Karpow und Jewgeni Gik schreiben, sondern es „. bereitet ihm Vergnügen, ja ästhetischen Genuss.“ Dazu kommen über 60 selten veröffentlichte historische Fotos, die das Buch zu einem kleinen Geschichtsbuch machen und an vergessene Schachmeister und Turniere erinnern soll. Rüdiger Schneidewind