Ein Briefwechsel
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Thomas Manns Leben und sein schriftstellerisches Oeuvre wurden wesentlich durch Begegnungen, Freundschaften und Auseinandersetzungen mit Literaturwissenschaftlern geprägt. Unter ihnen ist die deutsch-jüdische Literatur-Professorin Anna Jacobson (1888-1972) die erste Frau. Der Brief, den sie 1925 als Dozentin eines nordamerikanischen Colleges an Thomas Mann richtete, markiert den Beginn eines Verhältnisses, das während der amerikanischen Exilzeit Thomas Manns jenseits der fachlichen Interessen zunehmend freundschaftliche und familiäre Züge erhielt. Die insgesamt über 70 erhaltenen Briefe Thomas und Katia Manns an Anna Jacobson werfen ein neues Licht auf die schriftstellerische Existenz, die Werkpläne und die politischen Positionen des Exilschriftstellers Thomas Mann. Sie werden hier erstmals vollständig - zusammen mit den erhaltenen Briefen Anna Jacobsons - mit einem ausführlichen Kommentar publiziert. er Briefwechsel beleuchtet auch die Lebensform einer deutsch-jüdischen Germanistin, die sich ungeachtet widriger Umstände zeitlebens um die Vermittlung deutscher Literatur in den USA bemühte. Neben der Korrespondenz Käte Hamburgers (Thomas-Mann-Studien Band 20) liegt hiermit der zweite Briefwechsel Thomas Manns mit einer Literaturwissenschaftlerin vor. Das Buch gibt der Thomas-Mann-Forschung neue Impulse, es vergegenwärtigt Manns Schriftstellerexistenz im amerikanischen Exil und es bietet anregendes Material für die Exilforschung und die Wissenschaftsgeschichte der Auslandsgermanistik.