Es geschah 1945 und 1946 bei und in Schwerin
Autori
Viac o knihe
Vorwort Durch meine Recherchen zum Todesmarsch KZ Sachsenhausen- Schwerin vom 21.4.-3.5.1945 und dem Kriegsende in Mecklenburg kam ich in den Besitz von Tagebüchern, Lebensberichten, Briefen und Aussagen von Zeitzeugen, die bisher nicht oder nur auszugsweise veröffentlicht wurden. Wegen ihres historischen Wertes als Zeitdokumente, die uns vieles Wichtige zum konkreten Geschehen in dieser Zeit vermitteln, entschloss ich mich, sie nach meinem Buch über den Todesmarsch KZ Sachsenhausen- Schwerin, in dem ich mich punktuell bereits darauf beziehe, zu publizieren. Das Kernstück der Dokumentation ist das Tagebuch des KZ-Häftlings und sozialdemokratischen Funktionärs aus Metternich bei Koblenz, (heute Ortsteil von Koblenz), Johann Dötsch, das durch seine Konkretheit und tiefgründige Gedankenführung zur Zeit besticht. Es bleibt zu hoffen, dass die Zeitdokumente nicht nur bei historisch Interessierten, sondern auch darüber hinausgehend Interesse finden werden. Sie vermitteln uns das Denken und Fühlen sowie die Wünsche und Träume der Menschen von damals, die leider oft nicht in Erfüllung gingen. Die Zeitdokumente sind zugleich auch Grundlage für weitere Forschungen zum Jahr 1945 in Mecklenburg. Die Beiträge des fünften Teils wurden vom Herausgeber auf der Grundlage von verschiedensten Quellen verfasst. Nicht alles konnte zu bestimmten Aussagen auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft werden. Späteren Historikern bleibt die Aufgabe, noch notwendige Korrekturen vorzunehmen und das Geschehen in größere Zusammenhänge einzuordnen. Aber schon heute wäre der Herausgeber insbesondere zu kritischen Bemerkungen zu inhaltlichen Fragen und Fakten dankbar. In den Tagebüchern und anderem sind fehlende Wörter in eckigen und in geringem Maße notwendige sachliche bzw. inhaltliche Korrekturen in runden Klammern ausgeführt. Die Quellen der Beiträge sind, soweit sie nicht am Ende des Dokumentes genannt werden, das Museum des Todesmarsches KZ Sachsenhausen- Schwerin im Belower Wald bei Wittstock. Karl Joachim Hahn aus Dümmer unterstützte diese Publikation durch Bilder, Briefe und anderes zum Tagebuch des Johann Dötsch. Dieter Conell aus Hamburg/Crivitz verdanken wir die Bilder zur Trauerfeier vom 18. Juni 1950 in Crivitz, die er als historisch Interessierter vor der Vernichtung bewahrte. Ein mir von ehemaligen Mitarbeitern des Historischen Museums Schwerin empfohlener Bericht, erstellt vom Sohn des damaligen Oberbürgermeisters Crull in den Tagen der Besetzung Schwerins durch amerikanische und dann britische Truppen, konnte leider nicht aufgenommen werden, da das Stadtgeschichtsmuseum von Schwerin eine Veröffentlichung mit der Begründung es handele sich um interne Angelegenheiten verweigert. Die Herausgabe dieser Dokumentensammlung wurde von der Leiterin des Museums des Todesmarsches im Belower Wald, Frau Antje Zeiger, und Frau Edeltraud Schure, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin, unterstützt. Prof. Dr. sc. Siegfried Kuntsche half durch Hinweise zur technischen Gestaltung und Sicherstellung der wissenschaftlichen Akribie. Ihnen allen, sowie auch Herrn Joachim Hennig, Koblenz, von dem ich die biographischen Angaben zu Johann Dötsch bekam, sei hiermit dafür recht herzlich gedankt. Dr. Kurt Redmer