Verbürgerlichung der Welt
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Viac o knihe
Die respektlose geistige Kritik am maroden Feudalsystem, die erstaunliche Produktivität der vorbildlichen industriellen Revolution in England sowie die durchschlagende Wirkung der Unabhängigkeitsbewegung der USA und vor allem der Französischen Revolution von 1789 stülpten die ablösungsreife Ordnung mehr und mehr, doch immer rapider um. Trotz des Zwischenerfolges der feudalen Reaktion auf dem Wiener Kongress (1814/15) ging schließlich aus einem sich steigernden Sturmlauf der Geschichte bis 1870 die kapitalistische Ordnung hervor. Sie erwuchs den rasant anwachsenden Produktivkräften, den Revolutionswellen von 1830 und 1848 und anderen bürgerlich-demokratischen und nationalen Erhebungen. Zugleich war sie Folge einer Fülle von unvermeidlich gewordenen Reformen „von oben“. Damit entstanden peu à peu die Dominanz der Bourgeoisie mit ihrer vorwärtsweisenden Freiheit der Meinungen und schrankenloser Betätigung des Menschen, doch auch der formalen Demokratie und der Exploitation des Menschen durch den Menschen. Die Bildung der bürgerlichen Nationalstaaten wurde im Wesentlich abgeschlossen, was allerdings die Rivalität der Mächte keineswegs verminderte. Welche Rolle spielte dabei das nur die kapitalistischen Zentren der Welt erfassende Fabriksystem? Welche Funktion erfüllte der bürgerliche Liberalismus? Wie prägte sich das konträre Wechselverhältnis von Unternehmern und Lohnarbeitern aus? Was war die Kehrseite des Welthandels und des Kolonialismus, die die fragliche Einheit der Welt herstellten? Was veranlasste die Arbeiterklasse, anknüpfend an die Visionen der großen Utopisten, die Herrschaft der Bourgeoisie einer zunehmend prinzipiellen Kritik zu unterwerfen? Welche umwälzende Rolle spielte dabei der Marxismus?