Spiegelgrund und der Weg dorthin

Die Dokumentarstücke von Michael Batz, geschrieben im Auftrag der Hamburgischen Bürgerschaft, sind ein einzigartiger Beitrag zur politischen Kultur Hamburgs und fanden auch in Städten wie Berlin, Wien und Köln Beachtung. Sie basieren auf unveröffentlichten Quellen aus Archiven, die Batz aus der Perspektive des Künstlers erforschte. Diese Stücke bieten eine emotionale Annäherung an das Thema Holocaust. Ein Beispiel ist die Erschießung durch das Hamburger Polizei-Bataillon 101, während der Schlager 'Wovon kann der Landser denn schon träumen' von Willy Schneider durch den Wald hallte. Die Short Cuts verdeutlichen die Verstrickungen der Stadt rund um den Hamburger Hafen: Werften, Zwangsarbeit, Emigrantenschiffe und die sogenannten Judenkisten werden lebendig. Auch die Warburg-Bibliothek, die auf dem Weg nach England gerettet werden sollte, wird thematisiert. Zudem wird die Vielfalt der neutralen Stimmen sichtbar, die über die Schicksale in den Alsterdorfer Anstalten berichten, einem Ort, an dem die Stadt alles ablegte, was sie nicht mehr brauchte oder wollte. Batz’ Werke eröffnen somit einen tiefen Einblick in die dunklen Kapitel der Geschichte und laden zur Reflexion ein.