Mehrperspektivischer Textilunterricht
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Viac o knihe
Mehrperspektivität als Prinzip des Textilunterrichts soll Kinder in der Grundschule durch erlebnisorientierte und reflektierte Aneignungs- sowie kreative textilgestalterische Ausdrucksformen zu optimalen Erkenntnis- und Deutungsmöglichkeiten führen, die sie begreifen lassen, dass ein Sachverhalt immer unter verschiedenen Perspektiven zu sehen ist. Seine pädagogische Bedeutung hat dieses Prinzip vor allem deshalb, weil Kinder auch aus der Sicht ihrer textilen Umwelt bereits in einer Diskurs- und Konsensgesellschaft leben. Sie müssen lernen, durch Erfahrungs- und Sachwissen verschiedene Sichtweisen, bezogen auf Textiles, in ihrer Alltagskultur zu erkennen. In Teil A des Buches wird Mehrperspektivität als Prinzip der textilpädagogischen Theorie erläutert. Teil B enthält drei textildidaktische Ideenkontexte, in denen an ausgewählten Unterrichtsbeispielen die mehrperspektivische Sicht auf einen Sachverhalt verdeutlicht wird. In diesen Beiträgen aus der empirischen Unterrichtsforschung werden Möglichkeiten thematisiert, – wie sich Grundschulkinder selbstständig, erlebend und verstehend mit textilen Rohstoffen wie Baumwolle, Schafwolle und Flachs auseinander setzen können, – wie sie sich über historisches und biografisches Lernen ihre ganz persönlichen Erinnerungen und Bindungen an Textiles bewusst machen (z. B. „Meine Lieblingstextilie“) und – wie sie durch empirisch forschendes Lernen Textiles eigenständig erkunden können (z. B. „Knöpfe sammeln und erkunden“), um Orientierungen innerhalb der Vielfalt eines Sachverhaltes zu gewinnen. Das Buch wendet sich an Lehrkräfte, die in der Grundschule und in den Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen unterrichten, aber auch an Studierende, die in die textilpädagogische Theorie eingeführt werden wollen und an textildidaktischen Unterrichtsbausteinen, Materialien für die Hand der Kinder – einschließlich Textilgeschichten – sowie Unterrichtsergebnissen aus der Praxis interessiert sind.