Südtirol im Dritten Reich
Autori
Viac o knihe
Michael Wedekind, Die norditalienischen Operationszonen im Herrschaftsgeflecht des „Dritten Reichs“ (1943–1945); Annuska Trompedeller, Die politische Führungsschicht in der Operationszone Alpenvorland am Beispiel von Präfekt Karl Tinzl; Rainer Seberich/Claus Conrad, Das Südtiroler Schulwesen im Schatten des Großdeutschen Reiches; Elsbeth Wallnöfer Köstlin, Kultur und Kulturpolitik in der „deutschen“ Zeit Südtirols 1943–1945; Josef Gelmi, Die Südtiroler Kirche in der NS-Zeit; Carlo Romeo, L'atteggiamento del gruppo italiano in Alto Adige nella Zona di Operazioni nelle Prealpi tra difesa nazionale, attendismo e resistenza; Luciana Palla, Le valli ladine durante l’occupazione tedesca; Eva Pfanzelter, 1943–1945. Streiflichter aus dem Ahrntal; Giovanni De Donà/Walter Musizza, L’atteggiamento dei Cadorini nel 1943–1945 e il caso „Piller”; Cinzia Villani, La persecuzione degli ebrei: arresti, deportazioni e spoliazioni di beni (1943–1945); Barbara Pfeifer, Das Polizeiliche Durchgangslager Bozen 1944–1945; Thomas Albrich, Die „Brennerschlacht“: Südtirol im Luftkrieg 1943–1945; Martha Verdorfer, Südtiroler Widerstand gegen Nationalsozialismus und Krieg 1943–1945; Gerald Steinacher Das „Sondergericht für die Operationszone Alpenvorland“ 1943–1945; Margareth Lun, Die militärische Verwaltung der Operationszone Alpenvorland; Steffen Prauser, Mord in Rom? Der Anschlag in der Via Rasella und die deutsche Vergeltung in den Fosse Ardeatine; Lorenzo Baratter, Storia dei reggimenti di polizia sudtirolesi; Gerald Steinacher, Südtirol und die Alliierten 1943–1945; Eva Pfanzelter, Kriegsende und amerikanische Verwaltung; Günther Pallaver, Abhängigkeit, Verspätung, ethnische Versäulung Folgen einer verfehlten Epurazione und Entnazifizierung in Südtirol. Die NS-Besatzungszeit der Provinzen Bozen, Trient und Belluno vom September 1943 bis zum Kriegsende 1945 ist ein zentraler Abschnitt der Südtiroler Zeitgeschichte. Die Mehrheit der Südtiroler erlebte den Einmarsch der Wehrmacht 1943 nach zwanzig Jahren faschistischer Herrschaft als eine Art nationales Befreiungserlebnis; die Szenen auf den Straßen erinnerten an den „Anschluss“ Österreichs von 1938. Nur das Ausbleiben der erhofften Annexion Südtirols an das Dritte Reich und der negative Kriegsverlauf störten den nationalen Taumel. Die Italiener in der Provinz Bozen erlebten den 8. September 1943 hingegen als eine Art kollektives Trauma, als eine schlagartige Bedrohung ihrer Existenz. Die deutsche Besatzung führte zu einer verstärkten Abgrenzung der Sprachgruppen. Nach 1945 gab es wechselseitige Schuldzuweisungen, zudem relativierten und verdrängten beide Lager die eigene Verstrickung in Nationalsozialismus und Faschismus. Die Beiträge in diesem Buch liefern durch viele Einzelaspekte und neue Forschungen einen breiten Zugang zur NS-Herrschaft in Südtirol 1943-1945 und beschreiben deren nachhaltige Folgen. Der Band bietet die erste umfassende Bilanz dieser entscheidenden Zäsur.