Das Unlehrbare als methodischer Gegenstand
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Bis heute gehört die Klaviermethodik von Carl Adolf Martienssen (1881–1955) zu den Grundlagenwerken einer Lehre des Klavierspiels und des Klavierunterrichts. Das als „unlehrbar“ (Edwin Fischer) aufgefaßte Zusammenspiel von Intellekt und Intuition wird bei Martienssen zum zentralen methodischen Gegenstand. In neuerer Zeit wird seine Methodik gelegentlich als irrational kritisiert oder als politisch belastet vehement abgelehnt. In dieser interdisziplinären Arbeit zeigt der Autor Thomas Menrath, worin das Irrationale in der Lehre Martienssens tatsächlich besteht und wie sich dies in der Klaviermethodik bis in die Gegenwart auswirkt. Zugleich entwirft der Autor eine zeitgeschichtliche Skizze, die die Entstehung des Werkes im Kontext der krisenhaften Atmosphäre im Deutschland der zwanziger und frühen dreißiger Jahre nachvollziehbar macht.