Per Kirkeby, Natur und Gestalt

Per Kirkeby, 1938 in Kopenhagen geboren, gehört zu den international renommierten Künstlern seiner Generation. In nahezu allen künstlerischen Medien – Malerei, Skulptur, Zeichnung, Druckgraphik, Literatur und Film – spielt er die erstaunliche Vielfalt seiner Ausdrucksmöglichkeiten durch. Sein umfassendes Œuvre stellt damit einen bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen Kunst dar. Im Schaffen Kirkebys spielen die Sujets Natur und menschliche Gestalt eine zentrale Rolle. Vor allem im Frühwerk ist die menschliche Figur als Motiv stark vertreten, im fortgeschrittenen Werk wird sie mehr und mehr in ein fast abstraktes Gefüge von Schichtungen eingebunden, bis sie nahezu überlagert wird, aber dennoch vorhanden bleibt. Als ausgebildeter Geologe nahm Kirkeby an zahlreichen Expeditionen unter anderem nach Grönland, Mittelamerika und Zentralasien teil, wo er die Landschaft studierte und sich von ihrer Struktur faszinieren ließ. Diese Auseinandersetzung mit der Natur findet ihre Umsetzung in Farbschichten, die die Strukturen der Umwelt zu fassen versuchen. Impression und Erinnerung, das unklar Verschwommene und das unsicher Erscheinende sind Kirkebys eigentliches künstlerisches Anliegen: Der Versuch, das Abstrakte in der Realität aufzuzeigen. Die vorliegende Publikation widmet sich erstmals ausschließlich dem immensen zeichnerischen Werk Per Kirkebys. Retrospektiv stehen 140 zumeist farbige Arbeiten für alle Phasen seines künstlerischen Schaffens von Beginn an und zeigen anhand von 100 Farbabbildungen die große Vielfalt seines Werkes. Kunstwissenschaftler untersuchen das zeichnerische Œuvre aus verschiedenen Perspektiven, während sich Laugesen dem Thema dichterisch nähert.