Schlachtenmythen
Autori
Viac o knihe
Seit es geschichtliche Überlieferung gibt, werden Schlachten als entscheidende Ereignisse immer wieder neu erzählt. An Schlachtenbeschreibungen mangelt es also nicht. Erstmals aber werden in diesem Buch das Erzählen von Schlachten selber reflektiert und die Mythen der Entscheidungsschlachten als Bausteine kultureller Identität untersucht. Dabei werden insbesondere die Medien berücksichtigt, in denen mythische Erzählung vermittelt wurde, wozu auch Film und Musik gehören. Das Buch fragt nach den Gründen für die oft jahrhundertealte Tradition einer immer wieder erneuerten Erzählung von der »Großen Schlacht«. Viele der in unserem Kulturkreis als emblematisch bzw. bedeutend geltenden Schlachten wie Marathon, Waterloo und Stalingrad werden thematisiert. Berücksichtigt werden darüber hinaus aber auch Schlachten, die in anderen Kulturkreisen identitätsstiftend waren, und deren Mythos ebenfalls bis heute weiterwirkt: so der russische Sieg über die »Teutonischen Ritter« in der Schlacht auf dem Peipussee und der Kampf um Srirangapatna, der als Schlachtenmythos in Indien und Großbritannien weiterlebt. Das Buch zeigt eindrucksvoll: Die Große Schlacht, so detailliert sie von den Zeitgenossen auch beschrieben wurde, lebt nur aus dem heraus, was sie in der Gegenwart noch bedeutet.