Explizite Sprachtheorie
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Viac o knihe
Die Montague-Grammatik und die aus ihr hervorgegangenen Modelle der grammatischen Struktur natürlicher Sprachen genügen hohen wissenschaftstheoretischen Standards und sind paradigmabildend für die Satzsemantik und die Analyse grammatischer Bedeutungen. Indem sie natürliche Sprachen als Sonderfälle modelltheoretisch interpretierter Konstruktsprachen analysieren, sind sie jedoch, was die Ausdrucks- sowie die Korrelation von Ausdrucks- und Inhaltsseite angeht, noch sehr weit davon entfernt, ihrem Gegenstand angemessen zu sein. Dies gilt im besonderen für ihre Anwendung auf „flektierende“ Sprachen. Hingegen erscheint die ganz auf diese zugeschnittene traditionelle Grammatik in bestimmten Aspekten ihrem Gegenstand intuitiv in hohem Grade angemessen, weist aber erhebliche Defizite auf, was die Exaktheit der Begriffsbildung angeht. Die „Holistische Oberflächengrammatik“ stellt ein „model of description“ für „flektierende“ Sprachen bereit, das moderne mit traditionellen Konzeptionen verbinden will. Traditionelle Begriffe werden innerhalb eines neuen Systems theoretischer Begriffe für die Analyse der Ausdrucksseite „flektierender“ Sprachen rekonstruiert. Um den gemäß dieser modifizierten Konzeption erzeugten grammatischen Einheiten modelltheoretisch explizierte Bedeutungen zuordnen zu können, muß die Ausdruck-Inhalt-Korrelation „holistisch“ verfahren, indem sie erst grammatische Einheiten bestimmter Größe und deren jeweilige Inhalte semiotisch aufeinander bezieht. Damit ist es möglich, der Syntax ihre Autonomie zu garantieren und syntaktische Einheiten ohne Rücksicht auf ihre Bedeutung phrasenstrukturell zu beschreiben, sowie andererseits auf alle Arten von „abstrakten zugrundeliegenden“ Objekten in der Syntax zu verzichten. Das Beschreibungsmodell und seine theoretischen Begriffe werden vor allem anhand italienischen Sprachmaterials exemplifiziert.