Trennendes - Verbindendes

Die Idee, ein Buch mit Selbstzeugnissen zweisprachiger und mehrsprachiger Sprecher herauszugeben, entstand aus der Auseinandersetzung mit literarischer Mehrsprachigkeit und den Motiven für Sprachwechsel. Diese Gründe sind oft in den persönlichen Biografien der Autoren verankert und hängen häufig mit einschneidenden Erlebnissen zusammen. Der vorliegende Band versammelt Beiträge von mehrsprachigen Menschen verschiedener Generationen, deren Vielsprachigkeit auf unterschiedlichen Kontexten basiert. Die Herangehensweise an die Fragestellung und die thematische Schwerpunktsetzung variieren stark. Die Herausgeber/innen haben um Beiträge zu „Ihren Sprachen und Ihrem persönlichen Umgang mit diesen“ gebeten, ohne in die Texte einzugreifen. Der Band ist in vier Teile gegliedert: Der erste Teil umfasst Selbstzeugnisse von Menschen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, und deren Mehrsprachigkeit oft mit Kriegserlebnissen verbunden ist. Der letzte Teil versammelt Beiträge von Personen, die ihre Mehrsprachigkeit positiv erleben, ohne schwierige Situationen thematisieren zu müssen. Im zweiten Kapitel finden sich Lebensberichte von rund 50-Jährigen, während das dritte Kapitel Aspekte wie die Zugehörigkeit zu einer österreichischen Minderheit und die Erziehung in mehrsprachigen Haushalten behandelt. Insgesamt werden verschiedene Facetten individueller Mehrsprachigkeit erfasst, wobei sowohl trennende als auch verbindende Elemente sichtbar wer