Salon Feli

Ein bestechend schräger Roman – wie ein Film von Pedro Almodóvar zwischen zwei Buchdeckeln Feli betreibt in Barcelona ein Kosmetikstudio. Als die damenbärtige Sozialarbeiterin Tere einen Hausbesuch macht, um zu überpüfen, ob Felis Großeltern eine staatlich finanzierte Pflegerin bekommen sollen, bietet Feli Tere kostenlose Enthaarungssitzungen an, um sie günstig zu stimmen. Leider stirbt die Großmutter jedoch, bevor Feli ihr Werk vollendet hat. Tere fühlt sich schuldig am Tod der alten Frau und übernimmt selbst die Pflege des äußerst anstrengenden Großvaters, bis dieser plötzlich mit einer Freundin verschwindet. In einem anderen Viertel der Stadt schreibt Felis Ex-Mann an einem Theaterstück, doch leider fehlt ihm für fetzige Dialoge die Fantasie. Lieber lauscht er sie dem Leben ab und bringt aus diesem Grund Feli mit dem einfältigen Bodybuilder Onessifor zusammen, der gerade Buddha in einem Schinken entdeckt hat. Wie sich Onessifor und Feli verlieben, der Großvater wieder auftaucht und Tere endlich ihre Unschuld verliert, das erzählt die katalanische Autorin Empar Moliner in diesem erfreulich unverschämten Roman, der schräg und möglicherweise sogar glücklich endet und seine Leserinnen und Leser mit übermütigem Sprachwitz und einer hinreißenden Situationskomik in den Salon Feli zieht.