Gelsenkirchener Juden im Nationalsozialismus
Autori
Viac o knihe
Trotz der bisher geleisteten, umfassenden Aufarbeitung des „Holocaust“ durch die historische Forschung stellt sich immer wieder die Frage, warum so viele Juden nicht „rechtzeitig“ emigriert sind, um damit ihr Leben zu retten. Die Beantwortung dieser Frage ist – wenn überhaupt – nur sehr schwierig und allenfalls ansatzweise möglich. Sie ist und bleibt ein wesentlicher Mosaikstein, der sich nur mit Ecken und Kanten in das Zeitgeschichtspuzzle einfügen lässt. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine umfassende Sozialstudie jüdischen Lebens in der Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen während des NS-Gewaltregimes. Im Zentrum der Untersuchung steht der Versuch, Rückschlüsse aus gleichem bzw. unterschiedlichem Handeln einzelner Gruppen Gelsenkirchener Juden zu ziehen, um so die Kenntnis über jene Faktoren zu erweitern, die Einfluss hatten auf Emigration oder Deportation. Dabei wird auf der Basis einer empirischen Kollektivanalyse und mit Hilfe bisher unveröffentlichter Quellen erstmals die Gesamtheit der Opfer ins Visier genommen. Im Ergebnis macht die kollektive Betrachtung es möglich, am Beispiel der Gelsenkirchener Juden ein repräsentatives Bild über das soziale Profil einer Opfergruppe zu zeichnen, das überregionale Aussagen zulässt.