Der Streit um die Zeit
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Unsere Zeitrechnung ist weder selbstverständlich noch naturgegeben, sondern das Ergebnis einer komplizierten und ungemein spannenden Geschichte. Kalenderreformen haben immer auch in religiöse Festtagsordnungen eingegriffen, sind deshalb von konfessionellen und politischen Konflikten durchzogen. Namhafte Autoren untersuchen den teilweise dramatischen Weg, der zum heute allgemein anerkannten „bürgerlichen Kalender“ geführt hat. Im Mittelpunkt stehen die wegweisenden Reformen von Julius Caesar und Papst Gregor XIII. Neben den antichristlichen „Gegenkalendern“ der französischen und der russischen Revolution werden die anthropologischen Grundlagen des Zeitverständnisses ebenso dargestellt wie die Visionen und Ängste, die sich an der Vorstellung vom „Ende der Zeit“ entzünden. INHALT: Zeitordnung, Kalenderreform und religiöse Identität (Markwart Herzog) Wie es vom Wechsel der Zeiten zur Einheit der Zeit kam. Eine geschichtlich-philosophische Genealogie (Gerd Haeffner) ZEITVERSTÄNDNIS UND KALENDERREFORM IN ANTIKE UND MITTELALTER Antike Zeitmessung. Die Kalenderreform des Caius Iulius Caesar (Karl Bayer) Weltzeitsatzung. Feiertage und Festzeiten nach dem Verständnis des Judentums (Michael Heinzmann) Eine Zeit in der Zeit? Die christliche Zeitrechnung (Hans Maier) Von Weltjahren und Indiktionen. Die Byzantiner und die Zeit (Andreas E. Müller) KONFLIKTE UM DIE GREGORIANISCHE KALENDERREFORM Der Augsburger Kalenderstreit von 1583/84. Ökonomische, politische und konfessionelle Gründe (Wolfgang Wallenta) Gebt uns unsere 11 Tage zurück! Kalenderreform im England des 18. Jahrhundert (Rolf Eichler) Vom Scheitern einer neuen Zeitrechnung. Der französische Revolutionskalender (Michael Meinzler) ENDZEIT Endzeiterwartung. Die erste Jahrtausendwende im Erleben der Menschen (Rainer Jehl) Die christliche Botschaft im Wettbewerb der Endzeiterwartungen (Richard Schaeffler)