Weimar im Widerstreit

Kaum ein Kapitel der deutschen Geschichte war im geteilten Deutschland so umstritten wie die Weimarer Republik. Die alte Bundesrepublik verstand sich als Antwort auf die Mängel der ersten deutschen Demokratie, die zu deren Untergang beitrugen. Die Lehren aus Weimar waren in Westdeutschland „antitotalitär“ und in der DDR „antifaschistisch“. Die SED nutzte das Scheitern der ersten Republik zur historischen Begründung ihrer „Führung der Arbeiterklasse“. Der deutsch-deutsche Streit über Weimar wirkt bis heute nach. Historiker aus alten und neuen Ländern untersuchen den Wandel des Bildes der ersten deutschen Republik in West und Ost. Der erste Teil beleuchtet die Grundlagen der Weimarer Republik und die unterschiedlichen Meinungen dazu. Der zweite Teil behandelt die gespaltene Arbeiterbewegung und das Scheitern der Republik, während der dritte Teil die Lehren aus Weimar für die Bundesrepublik und die Sicht der DDR analysiert. Die Beiträge bieten Einblicke in die Entstehung der Weimarer Republik, die Novemberrevolution von 1918, die Politik der SPD und KPD in den letzten Jahren der Republik sowie die Auswirkungen auf die Nachkriegszeit. Der Sammelband zielt darauf ab, zur Diskussion über die deutsche Geschichte und das Zusammenwachsen der Deutschen beizutragen.