Kusch Adam der Vogelmann

Diese Biografie, niedergeschrieben 1932, enthält Tagebuchaufzeichnungen des Dessauer Weltkriegsfliegers Hans Hesse aus den Jahren 1911 bis 1925. Zahlreiche historische Fotos illustrieren den spannenden Text, der jedem an der Frühzeit der Fliegerei Interessierten Freude bereiten wird. Realistisch geschrieben, erfährt der Leser quasi nebenbei von den enormen fliegerischen und körperlichen Anforderungen, die an die damaligen Piloten in ihren zerbrechlichen Kisten gestellt wurden. Hans Hesses Erlebnisse sind vor allem auch deshalb lesenswert und interessant, weil sie sich in den unterschiedlichsten geografischen Regionen abgespielt haben. Seine zweimalige Flucht aus dem holländischen Internierungslager und die Ungnade Kaiser Wilhelm II, seine waghalsigen Flüge als Erprobungspilot, die besonderen Gefahren der Balkan-Fliegerei, der herausragende Langstreckenflug Berlin - Bagdad, seine Wüstenflüge in Mesopotamien, das gescheiterte politische Abenteuer des Fluges nach Moskau und schließlich die Erlebnisse in Südamerika setzen besondere Akzente. Nicht zuletzt das Kapitel der Spartakistenkämpfe im Nachkriegs-Berlin von 1919 ist ein historischer Augenzeugenbericht von starker Intensität. Gerade weil heute Fliegen zur Selbstverständlichkeit geworden ist, lohnt sich dieser Blick zurück in die gefahrvolle und abenteuerliche Pionierzeit der Fliegerei. Der Fliegernachlass von Hans Hesse, einschließlich Manuskript und Fotodokumenten, befindet sich im Deutschen Technikmuseum Berlin.