Skulptur des Hellenismus
Autori
Viac o knihe
Nie zuvor wurde die Formenfülle dieser Ära so umfassend dokumentiert und analysiert. [Die Welt] Die neue große Hirmer Monographie bietet eine grundlegende Darstellung und Interpretation hellenistischer Skulptur anhand von markanten Hauptwerken dieser letzten großen Periode griechischer Kunst. Das Neue an der hellenistischen Kunst, das in der dreidimensionalen Plastik am deutlichsten hervortritt, ist die Übereinstimmung der Werke mit dem Naturvorbild. Zum ersten Mal gingen Künstler nicht auf die Stilisierung ihrer Objekte aus, sondern auf die als Wahrheit bezeichnete, getreue Abbildung der in der Welt vorgefundenen Formen. Zum Realismus der Werke mußte allerdings etwas hinzukommen, das die Theoretiker als Schönheit und Größe definierten. Im Zentrum des Bandes steht der Tafelteil, der in rund 200 ganzseitigen, in Farbe und Duotone reproduzierten, neuen Aufnahmen Meisterwerke der hellenistischen Skulptur aus Museen in Europa, im Vorderen Orient und in den USA nach inhaltlich und historisch aufschlußreichen Zusammenhängen derart vor Augen führt, daß stilistische Entwicklungen sichtbar werden. Überraschend ist der Freimut, mit dem der Autor die archäologische Kunstbetrachtung als geradezu lebens- und überlebensnotwendige Tätigkeit unserer Tage vorstellt. Mit bohrenden Einzelanalysen reinigt Andreae die hellenistische Kunst vom Diktum der Künstelei, des übertriebenen Pathos und lüsternen Dekadenz. Unwiderstehlich angezogen von den Gestalten Sperlongas, wirbt und wütet Andreae für deren Hellenismus. Ob seine daraus resultierende Unwiderstehlichkeit durch spätere Erkenntnisse gerechtfertigt oder korrigiert werden wird, ist für diese neue Stilgeschichte belanglos - zu umfassend ist sie, zu folgerichtig und zu kenntnisreich. [Frankfurter Allgemeine Zeitung].