Johann Friedrich Reichardt
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„(...) führte die Goethe-Gesellschaft 2003 unter Federfuhrung von Walter Salmen in Weimar eine Konferenz durch, bei der es bereits Ort und Veranstalter nahe legten, den literarischen Aspekt im Wirken Reichardts hervorzuheben. Die unglaublich vielfältigen Tätigkeiten Reichardts sind zwar durchaus bekannt, doch noch längst nicht zufrieden stellend erforscht. (...) doch zur Befriedigung von Sensationsgier kommt noch eine höchst informative Lektüre, bei der man viel über damalige Umgangsformen und (z. T. auch nur vorgeschobene) ästhetische Kriterien erfahren karm. (...) Doch die materialreiche Studie ist allemal lesenswert, was auch grundsätzlich fur den ganzen Band gilt.“ (Musik in Baden-Württemberg, Jahrbuch 2004, Bd. 11) Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) war eine der regsamsten Persönlichkeiten im Musik- und Geistesleben der Goethezeit. Der gebürtige Königsberger, Freund und Schüler Hamanns, als Komponist ein Exponent der norddeutschen Vorklassik, kam als Musiker, Schriftsteller und als einer der ersten Musikjournalisten in Deutschland mit vielen hervorragenden Geistern seiner Zeit in engen Kontakt. Seine Biographie wird dadurch zum Zeitbild. Reichardts Leben und Werk geht ebensosehr den musikgeschichtlich wie den literarhistorisch Interessierten an: Mit der Weimarer Klassik verbindet ihn vor allem seine langjährige Beziehung zu Goethe als dessen musikalischer Fachberater. Fast allen bedeutenden Gestalten der literarischen Romantik war er freundschaftlich verbunden: Als „Herbergsvater der Romantik“ führte er auf seinem Gut Giebichenstein bei Halle ein gastfreies Haus. Der Autor der Biographie ist auch der Herausgeber der Kritischen Gesamtausgabe von Reichardts Goethe-Vertonungen in der Reihe „Erbe deutscher Musik“. Das Buch ist die erste umfassende Monographie über Leben und Werk Reichardts. Darstellung, stilkritische Analyse und zahlreiche Quellenzitate vermitteln eine Fülle von Einblicken in das Geistesleben der Goethezeit