Emissionen beim Erhitzen von Fahrbahnmarkierungsmaterialien
Autori
Viac o knihe
Beim Erhitzen von Markierungsmaterialien können Emissionen durch Verdampfen, Zersetzen oder infolge von chemischen Reaktionen entstehen. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Emissionen den menschlichen Organismus schädigen. Hieraus ergibt sich das Ziel dieses Forschungsprojektes, die in den Emissionen enthaltenen Stoffe zu identifizieren, quantitativ zu bestimmen und ihr humantoxikologisches Gefährdungspotential abzuschätzen. Dabei waren Emissionen beim thermischen Demarkieren und bei der Zugabe von ausgebauten Markierungsmaterialien zum Asphalt während des Herstellungsprozesses zu unterscheiden. Die Auswahl berücksichtigte Markierungsmaterialien unterschiedlichster Art, verschiedener Bindemittel und in gewissem Umfang auch ihre Marktanteile in der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus repräsentierten sie auch die Grundrezepturen der in den EU-Mitgliedstaaten überwiegend eingesetzten Markierungsmaterialien, so dass die Untersuchungsergebnisse auch von internationaler Bedeutung sind. In Vorversuchen war zu klären, bei welchen Temperaturen die stärksten Emissionen auftraten und welchen Substanzklassen die ausgetretenen Stoffe angehören. Die stärksten Emissionen traten bei Temperaturen um 400°C auf. Zur Identifizierung der Emissionen wurden die Markierungsmaterialien in einem Muffelofen bei 400°C temperiert, die gasförmigen Emissionen gesammelt und analysiert. Die Emissionen enthielten aromatische Kohlenwasserstoffe, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe und Benzonitrile. Die Versuche zum Einmischen von Markierungsmaterialien in Asphalt zeigten, dass nicht auszumachen ist, ob die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe und Benzole aus dem Asphalt oder aus dem Asphalt und den Markierungsmaterial stammen. Das Zumischen von geringen Mengen von Markierungsmaterialien zum Asphalt erscheint als unbedenklich. Bei größeren Mengen sollten die Auswirkungen auf die Asphalteigenschaften durch Eignungsprüfungen und Praxisversuche überprüft werden. Die Praxisversuche zum thermischen Demarkieren ergaben, dass die ermittelten Schadstoffkonzentrationen im Arbeitsumfeld im Vergleich mit vorhandenen arbeitsmedizinisch begründeten Grenzwerten unter den gegebenen Randbedingungen unproblematisch sind. Die Erkenntnisse sind durchaus und vom Grundsatz her auf Demarkierungen in der Praxis übertragbar. Insgesamt ist festzustellen, dass die bisherigen Verfahren zum thermischen Demarkieren an Markierungsmaterialien und zum Einmischen von Markierungsmaterialien in Asphalt bezogen auf die Emissionen als unbedenklich einzustufen sind und damit keinen diesbezüglichen Auflagen unterliegen. Der Originalbericht enthält als Anlagen u. a. weitergehende Darstellungen zu gefährlichen Inhaltsstoffen der Markierungsmaterialien, Versuchsparametern, Emissionen und Ergebnisvergleichen, Prüfungsprotokolle und weitere tabellarische und graphische Darstellungen sowie Datenblätter zur Toxikologie der betrachteten Stoffe. Auf deren Wiedergabe Anlagen wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anlagen im Berichtstext wurden beibehalten. Verkehrstechnik