Durch Nordamerika und Kuba
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Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Fredrika Bremers Reise durch die neue Welt. Reihe „Alte abenteuerliche Reiseberichte“ Vom Mississippidampfer bis zur Sklavenproblematik - Bremers Reisebericht gibt ein selten anschauliches Bild von Amerika in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Und das aus der Sicht einer emanzipierten, kritischen und noch dazu schreibenden Frau (alles damals ungewöhnlich und Anstoß erregend), die beim amerikanischen Präsidenten ein und aus ging und mit Schriftstellerkollegen wie Henry Wadsworth Longfellow und Nathaniel Hawthorne diskutierte. Zur Autorin: Fredrika Bremer (1801-1865) war eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Und eine mutige Frau obendrein! 1849 entfloh sie der Enge ihres bürgerlichen Umfelds und fuhr nach Nordamerika und Kuba. Sie besuchte Indianer in ihren Zelten und den Präsidenten im Weißen Haus, traf sich mit Befürwortern und Gegnern der Sklaverei. Und am Ende erkannte sie, dass zwischen der Art, wie die Farbigen in Amerika und die Frauen in Europa behandelt wurden, nur ein geringer Unterschied bestand. So wurde sie zu einer der führenden Gestalten der Frauenbewegung bis heute. Zum Herausgeber: Detlef Brennecke (Jahrgang 1944) war in seiner Jugend Filmschauspieler in Berlin, lehrte später als Professor für Skandinavistik in Frankfurt am Main nordische Geistesgeschichte und schweift heute durch die Toscana, um dort zu malen. Schon lange fasziniert ihn das Leben der Entdecker. In der Edition Erdmann hat er inzwischen etliche Titel herausgegeben, darunter eine Reihe von Büchern Sven Hedins, außerdem Bände von Fridtjof Nansen, Roald Amundsen und Alexandra David-Néel. Leseprobe: Der Herausgeber über Fredrika Bremers Reise: Mehrfach hatte sie veranschlagt, nach zwölf Monaten wieder in Schweden zu sein; dann blieb sie zwei Jahre in Amerika. Zu weit waren die Strecken, die sie mit Kutschen, Schiffen, Eisenbahnen zurückgelegt, zu bunt die Eindrücke, die sie in Häusern, Städten, Landschaften gesammelt, zu tief die Aufschlüsse, die sie bei Weißen, Schwarzen, Rothäuten gesammelt hatte. Ihr Lerneifer war groß - und dadurch ihre Triebkraft stark. Und zwar vom ersten Tage an. Kaum dass sie das Fallreep der 'Kanada' in New York herabgestiegen war, da jubelte sie schon: „Wie froh bin ich, dass ich hier bin in der jungen, neuen Welt.“ (.) Von Charles Dickens' rauchenden Wildwestlern war zwar, wie sie taktvoll betonte, ringsum nichts zu sehen. Und doch befand sie sich in keiner heilen Welt. Da mochte sie noch so ausgelassen in Herrenbegleitung im Atlantik baden, noch so bewegt die Niagarafälle bestaunen und noch so entspannt auf einem Mississippi-Steamer dahinrollen oder versunken in die Prärie hinausschweifen: Der Umgang der Weißen mit den Sklaven erregte Fredrika Bremer immerfort - ob in Columbia, Charleston oder New Orleans. Die Wahrnehmung der Sklaverei wurde zu einer bleiernen Bedrückung. Allmählich jedoch zu einer Herausforderung. Und dadurch zu guter Letzt zu einem enormen Impuls für den Kampf um die Gleichstellung der Frau.