Prolegomena zu einer "Phänomenologie" der römischen Literaturgeschichtsschreibung
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Das Buch liefert in steter Auseinandersetzung mit modernen Positionen der Literaturgeschichte einen phänomenologischen Aufriss der antik-römischen Formen literaturgeschichtlicher Arbeit. Dass diese bislang keiner zusammenhängenden Darstellung gewürdigt wurden, hat seine Ursache nicht zuletzt im Selbstverständnis der um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert sich neu formierenden literaturhistorischen Tradition, die sich emphatisch als innovative wissenschaftliche Ordnungsmacht versteht und beschreibt. Nicht in den Blick kam dabei, dass gerade die römischen literaturhistoriographischen Versuche (von den poetischen Fragmenten der Frühzeit bis zu den Lektüreempfehlungen des Quintilian) Dokumente einer Literaturgeschichte sind, die sich von manchen für die Moderne charakteristischen Zwängen geschichtsphilosophischer Konstruktionen frei wissen darf. Zugleich ermöglichen sie bemerkenswerte Einsichten in Struktur und Erscheinungsformen (phainómena) römischen Redens über römische Literatur.