Frauen- und Männerbilder in den Novellen von Stefan Zweig

Dieses Buch ist ein Versuch, dem Leser Einblick in die gängigen Frauen- und Männerbilder der Novellen Zweigs zu seinen Lebzeiten zu vermitteln. Zweig beschäftigt sich in seinen Novellen hauptsächlich mit Frauen und frauenspezifischen Themen. Die meisten Frauenfiguren versuchen, aus einer langweiligen Ehe auszubrechen und lassen sich auf ein erotisches Abenteuer ein. Oft ist dieser Versuch mit verschiedenen Problemen verbunden, die der Erzähler im Laufe der Novelle erörtert oder darstellt. Die Männerfiguren erscheinen als Randfiguren und gewinnen an Bedeutung nur im Schatten einer bestimmten Frauenfigur. Ausnahme bildet unter anderem die Novelle „Verwirrung der Gefühle“, in der ein Professor die Hauptrolle spielt. Dabei ist diese Männerfigur einem Thema untergeordnet, nämlich der Homosexualität. Zweig weist in dieser Novelle auf die gesellschaftlichen, juristischen und menschlichen Probleme der Homosexuellen hin. Diese Novelle kann auch als Appell an die Gesellschaft aufgefaßt werden, mehr Verständnis für Homosexuelle zu zeigen. Zweig bemüht sich, die seines Erachtens unwürdigen Lebensumstände dieser gesellschaftlichen Gruppe ausführlich darzustellen.