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Globalisierung

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In der alltäglichen Diskussion wird unter Globalisierung die weltweite Expansion multinationaler Konzerne nordamerikanischer oder nordeuropäischer Herkunft verstanden - also ein wirtschaftliches Phänomen. Dabei wird ausgeblendet, dass die Globalisierung alle gesellschaftlich relevanten Bereiche überall in der Welt erfasst hat. Diese Bereiche kommen in das Blickfeld, wenn man Globalisierung wie Helga Reimann weiter fasst, nämlich als einen Prozess der Zunahme und Beschleunigung weltumspannender Kommunikation und Interaktion, aus dem gemeinsame Kulturen und Institutionen entstehen. Dabei wird deutlich, dass Jets und Satelliten sowie Computer-Hard- und Software VorausSetzungen der Globalisierung sind und ihre weitere Entwicklung gleichzeitig durch sie vorangetrieben wird. Bei der Betrachtung des weltweiten Netzes des Flugverkehrs sowie der Nutzung der Satelliten wird sichtbar, dass die Globalisierung kein gleichmäßig engmaschiges Netz um den Erdball gespannt hat. Vielmehr wird die Triade USA-Europa-Japan als ein Dreieck dicker Stränge von Kommunikation und Interaktion erkennbar - und das gilt auch für die Handelsbeziehungen und finanziellen Transaktionen. Die Fusionen von Firmen spielen sich weitgehend innerhalb Europas bzw. zwischen den USA und Europa oder Japan ab, während die Dirkektinvestitionen auch nach den Schwellenländern als Billiglohnländer mit attraktiver Rentabilität ausgreifen. Es bleiben große weiße Flecken mit geringer Kommunikationsdichte auf dem Globus, vor allem in den Entwicklungsregionen. Von diesen gehen aber die großen Migrantenströme aus, deren bevorzugte Destinationen die global cities in den hochentwickelten Regionen sind. Vielen erscheint die Globalisierung als Amerikanisierung oder sogar als amerikanischer Imperialismus. Bei genauerer Analyse wird klar, dass die europäisch-amerikanische Kultur der Moderne nur die sich ohnehin modernisierenden Gesellschaften erfasst und darin vor allem bestimmte Berufsgruppen und die gebildetere Jugend. Sonst stößt sie auf Widerstand oder muss sich - wie vor allem im ostasiatischen Raum - mit anderen Kulturen auseinanderSetzen, Rückbeeinflussungen zulassen, Anpassungen leisten, so dass schließlich verschiedene global modernities entstehen. Dies gilt auch für die englische Sprache, die sich auf dem Weg zu der Weltsprache erhebliche Modifikationen gefallen lassen musste. Langsam entsteht ein Weltbewusstsein, das Weltprobleme wahrnimmt und nach informellen wie formellen Institutionen zu ihrer Kontrolle sucht. Avantgarde einer differenzierten Weltgesellschaft sind die „neuen Kosmopoliten“, die zusätzlich zu ihren professionellen Fähigkeiten, besten Englisch- und EDV-Kenntnissen über ein reichhaltiges kulturelles Kapital verfügen. Ihnen wie auch den Sozialwissenschaften sollte es gelingen, die Welt und sich selbst aus einer neuen, eben einer globalen Perspektive zu sehen.

Parametre

ISBN
9783896699244
Vydavateľstvo
UVK-Verl.-Ges.

Kategórie

Variant knihy

2002

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