Demographie der Bronzezeit, Paläodemographie

Der Sammelband umfasst 46 Beiträge sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse, in die zahlreiche aktuelle Literaturquellen integriert wurden. Die demografischen Berechnungen basieren meist auf Befunden aus Gräberfeldern und Siedlungen und liefern Erkenntnisse über Lebenserwartung, Größe, Struktur und Dichte der Bevölkerung. Das geographische Spektrum reicht von Spanien bis zur Türkei und von Italien bis Dänemark, mit einem besonderen Fokus auf Italien, Österreich und Deutschland. Neun Beiträge befassen sich mit botanischen Daten, den anthropologisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen der Demographie, technischen Aspekten wie Wegebau und Metallgewinnung, Siedlungsbestattungen sowie antiken Bevölkerungszahlen. Die Besiedlungsdichte variiert zwischen 0,4 und 8 Einwohnern/km² im Norden und 14-30 EW/km² in Italien, was darauf hindeutet, dass mittelalterliche Verhältnisse von 2-50 EW/km² annähernd erreicht wurden. Auffällig ist die wiederkehrende Abhängigkeit der Bestattungsriten von Alter und Geschlecht. Die erhöhte Sterblichkeit bei Jugendlichen lässt auf spezifische prähistorische „Sterbetypen“ schließen.